Alle politischen Gremien des Amtes Gransee und Gemeinden geben den Bürgerinnen und Bürgern regelmäßig Gelegenheit, Fragen und Anliegen einzubringen. Die Website der Amtsverwaltung informiert unter anderem mit dem Ratsinformationssystem über Termine und Themen. Neben den Abgeordneten können auch sachkundige Einwohnerinnen und Einwohner in ein Gremium berufen werden und dort beratend mitwirken. In den Ortsteilen der Stadt Gransee und denen der Amtsgemeinden, also in den früher eigenständigen Dörfern, werden Ortsbeiräte gewählt, die sich um die örtlichen Belange kümmern und Rederecht in den jeweiligen Gemeindevertretungen und Ausschüssen besitzen. Parteien und Wählergemeinschaften bieten darüber hinaus einen Rahmen, außerhalb der formellen Strukturen kommunalpolitische Themen zu besprechen. Die Wege innerhalb der gemeindlichen Selbstverwaltung, Themen einzubringen und zu erörtern, sind also vielfältig.
Gleichwohl hat sich bei den Diskussionen und Beteiligungsverfahren im Rahmen von „Wo(hl)fühlen in Gransee“ und „Zukunftsstadt Gransee 2030+“ gezeigt, dass Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit vermissen, sich ohne großen Vorlauf und Kenntnisse der formellen Verfahren zu kommunalen Angelegenheiten zu äußern, zu diskutieren oder neue Vorhaben anzuschieben. Einzelne Initiativen verdeutlichen immer wieder, dass zwar Interesse besteht, sich mit konkreten Projekten oder Missständen zu befassen, nicht immer aber Bereitschaft, dafür die vorgegebenen Strukturen der gemeindlichen Selbstverwaltung zu nutzen. Vor allem Jüngeren fehlt es, sich über digitale Kanäle informieren und mitdebattieren zu können. Hinzu kommt, dass die weite Ausdehnung des Amtsbereiches es oft erschwert, auf Mitstreiter und Gleichgesinnte aus weiter entfernteren Ortsteilen zu stoßen und mit ihnen in Kontakt zu treten.
Eingebettet in die Regionale Plattform soll ein Online-Beteiligungsbereich entwickelt werden, der klar strukturiert und intuitiv bedienbar ist. So sollen alle Einwohnerinnen und Einwohner der Region in die Lage versetzt werden, sich niedrigschwellig, also ohne bürokratische oder kommunikative Hürden, zu informieren, Fragen und Meinungen zu aktuellen Themen und Prozessen zu äußern und sich aktiv am Gemeinwesen zu beteiligen, indem sie bei bestehenden Projekten mitwirken oder neue initiieren.
Im Bearbeitungs- und Diskussionsprozess der Phase 2 des Wettbewerbs „Zukunftsstadt 2030+“ sollen Rahmenbedingungen und Machbarkeit des Bereichs Partizipation der Regionalen Plattform ermittelt, in der lokalen Öffentlichkeit vertiefend diskutiert und umsetzungsreif vorbereitet werden. Hierzu sollen folgende Pakete bearbeitet werden:
Zusammenstellung und anschauliche Aufbereitung der Potenziale und Defizite bisheriger Partizipationsprozesse in der Region Gransee
Zusammenstellung von Best-Practice-Beispielen aus anderen Regionen; nach Möglichkeit Kontaktaufnahme und Austausch mit Projektverantwortlichen; Zusammenstellung von übertragbaren Projektansätzen für die Region Gransee
Expertengespräche zu den Rahmenbedingungen einer erweiterten Partizipation, für welche sowohl gewählte Gremienvertreter als auch Angehörige von Bürger- und Dorfvereinen sowie darüber hinaus aktive, aber ungebundene Einwohnerinnen und Einwohnern berücksichtigt werden sollen
Darstellung von spezifischen Anforderungen aus dem Bereich Partizipation an die Regionale Plattform in Bezug auf Funktionsumfang, Grafik und Einbettung; testweise Nutzung des Tools zur Darstellung von Einzelprojekten und Initiativen
Erörterung der Arbeitsergebnisse sowohl auf Expertenebene als auch öffentlich